Mastzellhack #3 – Saft-Liebe

15 Mai 2023

#wasNinaChenhilft

In diesem Gastbeitrag geht unsere liebe Nina Chen wieder auf einen ihrer „Mastzellhacks“ ein: Saft-Liebe

Grüner Saft meine Medizin! Ich musste mich erst an ihn gewöhnen, mittlerweile ist ein Morgen ohne grünen Saft nicht mehr denkbar und er ist ein fester Bestandteil meiner Morgenroutine geworden.

Mein grüner Saft besteht aus grünem, rohem Gemüse und wahlweise gerne aus zusätzlichen Kräutern. Grüner Saft gibt dir einfach alles: eine Flut an Vitaminen, basischen Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und lebendigen Enzymen.

Grüner Saft unterstützt dich bei der täglichen Entgiftungsleistung, wirkt entzündungshemmend und deine Darmschleimhaut wird ihn lieben. Du kannst deine Mineralstoff- und Vitamindepots wieder auffüllen, die durch deine Mastzellerkrankung immer zu rasch geplündert werden.

Warum ausgerechnet Saft, magst du dich fragen? Ganz einfach, weil viel Gurke, Brokkoli, Sellerie oder Salatblätter nötig sind, um ein Glas Saft zu ergeben. So viel grünes Gemüse auf einmal kannst du gar nicht essen. Trinkst du regelmäßig dein Glas grünen Power-Saft, überflutest du deinen Körper regelrecht mit Nährstoffen.

Was ist so besonders an frischem Gemüsesaft? Das Geheimnis liegt in den Enzymen! Aber was sind nun Enzyme? Machen wir einen kleinen Ausflug in die Welt der Enzyme.

Enzyme oder warum macht Rohkost den Unterschied?

Du hast bestimmt schon von Enzymen gehört, aber wusstest du, wie wichtig sie für dich und vor allem für einen geschwächten Körper sind? Ich wusste es damals nicht und habe es nachgelesen: Hunderte Enzyme sind in deinem Körper aktiv. Nichts läuft ohne Enzyme. Enzyme sind Eiweiße (Proteine), welche in allen Körperzellen zu finden sind und deinen ganzen Stoffwechsel steuern. Ohne Enzyme können weder Vitamine noch Mineralien noch Hormone ihre Arbeit erledigen.

Es gibt verschiedene Arten von Enzymen: Verdauungsenzyme, Stoffwechselenzyme und Nahrungsmittelenzyme. Sie spielen die Schlüsselrolle bei unserer Verdauung. Enzyme spalten unser Essen in die Nährstoffe, die auf Zellniveau absorbiert werden können. Enzyme sind die wichtigsten Energieproduzenten, ohne die unser Stoffwechsel nicht richtig funktionieren kann und ohne die viele Reaktionen im Körper gar nicht oder nur sehr langsam ablaufen würden. Enzyme spielen eine wichtige Rolle bei unserer Entgiftung. Ohne funktionierende Leberenzyme können die Giftstoffe, die tagtäglich deine Leber überfluten, nicht abgebaut werden. Oft können Enzyme aber erst richtig arbeiten, wenn sie von bestimmten Cofaktoren aktiviert werden. Solche Cofaktoren können Metall-Ionen wie Eisen-, Kupfer- oder Zink-Ionen sein oder auch spezielle organische Moleküle wie Vitamine. Nun wird auch deutlich, welchen großen Schaden wir anrichten, sobald wir in einen Nährstoffmangel geraten. Denn dann können auch unsere enzymatischen Prozesse nicht richtig ablaufen.

Du kannst dir deine Enzymvorräte wie dein körpereigenes „Sparkonto“ vorstellen. Du kannst nicht ständig Währung abheben bzw. ständig Enzyme und Mineralien verbrauchen. Du musst dein Sparkonto rechtzeitig wieder auffüllen, nur dann kannst du auch gut gelaunt einkaufen gehen. Und deine Körpervorgänge können alle reibungslos laufen. Jedes Mal, wenn du rohe, pflanzliche Nahrung zu dir nimmst, füllst du dein Energiekonto auf und schonst damit deinen Körper. Rohe Nahrung ist die enzymreichste, basischste und sauerstoffreichste Form, die wir zu uns nehmen können. Dein Körper und deine Lebensenergie werden es dir danken, wenn du sie damit betankst.

Der entscheidende Vorteil von frischen rohen Lebensmitteln:

  • Wenn genau die richtige Enzymmenge in dem Lebensmittel, das du gerade verzehrst, mitgeliefert wird, kostet es deinen Körper keine zusätzliche Energie. Im Gegenteil, du wirst nicht entkräftet, sondern entlastet. Die praktischerweise direkt mitgelieferten Verdauungsenzyme tragen zu deiner Verdauung bei und du verschwendest weniger eigene Verdauungsenzyme. Deine Bauchspeicheldrüse kann sich etwas ausruhen. Denn sie ist es, die dir normalerweise die Verdauungsenzyme bereitstellt. Sie kann ihre Energie nun für andere wichtige Tätigkeiten wie Entgiftung und Regeneration nutzen.
  • Naturbelassene, rohe, nicht erhitzte Lebensmittel enthalten von Natur aus mehr Enzyme als verarbeitete Nahrung. Kochst du deine Gemüse, wird ein Großteil der wunderbaren Enzyme zerstört.

Indem du deinen Anteil an roher, enzymreicher Kost erhöhst, verschonst du deinen Körper vor dem Verschleiß, der durch „totgekochte“ enzymarme Nahrung entsteht. Frische, rohe, biologisch angebaute pflanzliche Lebensmittel werden deinem Körper alles geben, was er zum Leben braucht, alles, was er zum Heilen braucht und alles, was er braucht, um nicht vorzeitig zu altern. Lehne Dich zurück und sage dir immer wieder: „Ich gebe mir nur das Beste, den Rest regelt mein Körper für mich.“

Alle frischen pflanzlichen Lebensmittel enthalten Enzyme. Tue deinem Körper etwas Gutes und versorgen ihn zwischendurch mit besonders enzymreichen Lebensmitteln:

  • Sprossen
  • Früchte: Papaya und Ananas, Melonen, Mango, Kiwi, regionale Äpfel, Beeren, Zitronen, Weintrauben, Feigen, Avocado,
  • Grünes Gemüse und Blattgemüse wie Gurke, Petersilie, Grünkohl, Portulak, Rauke, Mangold
  • Wildkräuter mit einem hohen Anteil an Bitterstoffen wie Brennnesseln, Löwenzahn, Giersch
  • Algen
  • fermentierte Lebensmittel liefern lebendige Enzyme und Probiotika (vorausgesetzt, sie wurden nicht pasteurisiert)

Ich habe meine Saft-Liebe mit geschälter Gurke begonnen, da ich anfänglich Probleme mit Salizylaten hatte. Salizylate sind Stoffe, die Pflanzen produzieren, um sich vor Schädlingen zu schützen. Salicylate stecken meist in der äußeren Schale von Gemüse und sind oftmals unverträglich für Mastzell-Betroffene. Zu Beginn meiner Erkrankung half es mir daher, Obst und Gemüse nur geschält zu mir zu nehmen. Nach einigen Saft- und Smoothie-Monaten hat sich diese Intoleranz bei mir in Luft aufgelöst. Ich las nach und fand Erstaunliches: Man nimmt an, dass sich Toleranzen bessern und sogar verschwinden können, sobald ein gesundes Darmmikrobiom und eine stabile Darmschleimhautbarriere aufgebaut sind.

Wie kannst du beginnen?

Gurke ist eine milde, meist gut verträgliche Gemüsesorte und eine gute Grundlage für deinen grünen Saft. Sie ist das perfekte Gemüse für einen sanften Start in deine eigene Welt der grünen Säfte. Gurke schmeckt nicht herb, sondern leicht fruchtig süßlich. Sie enthält viel mastzellstabilisierendes Vitamin C, B-Vitamine und Vitamin E. Sie ist reich an basischen Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und Zink. Beginne dein Saft-Erlebnis mit einer Mini-Portion: Gönne dir ein Schnapsglas voll, deinen ersten grünen Mini-Cocktail.

Bio-Gurken kannst du, solltest du die Schale tolerieren, auch ungeschält verwenden. Konventionell erzeugte Gurken schälst du besser, um deinen Saft nicht mit Giften zu belasten. Verträgst du deinen täglichen grünen Gurkensaft gut, kannst du erstens nun die Menge steigern und zweitens anschließend eine weitere Gemüsesorte hinzunehmen. Versuche es unbedingt auch einmal mit Wildkräutern, Sprossen und Blattsalaten. Probiere beispielsweise Löwenzahn, der praktischerweise meist direkt im eigenen Garten, auf der eigenen Terrasse oder in einer straßenfernen Grünzone wächst. Ich füge auch gerne Petersilie, Basilikum oder Ingwer hinzu. Diese Gewürze und Kräuter schmecken und wirken sehr intensiv. Hier können schon kleine Mengen wie ein halber Zentimeter Ingwer viel bewirken. Sei also vorsichtig in der Verwendung.

Beginnst du dein Saft-Abenteuer gerade erst, kann es sinnvoll sein, auch etwas Süße durch Früchte zu integrieren. Der süßliche Geschmack erleichtert deinen Einstieg in die Welt der grünen Säfte und Smoothies. Ich verwende gerne einen kleinen Apfel für etwas mehr Süße. Nutze die Früchte, die für dich gut verträglich sind, und mische sie in einem Verhältnis von ungefähr 3:1, also drei Teile Gemüse zu einem Teil Obst. Auch andere Früchte und Gemüse wie Birnen, Möhren oder Rote Beete eignen sich gut, um dein neues Getränk mit einer gewissen Süße abzumildern.

Die Vorteile von Saft:

  • Obst und Gemüse, Salate und Kräuter müssen nicht mehr geschält und geschnitten werden.
  • Die Ballaststoffe werden entzogen und die Verdauung wird erleichtert.
  • Deinem Darm wird der erste Verdauungsvorgang erleichtert: das Aufbrechen der faserigen Außenhülle des Gemüses.
  • Die Vitamin- und Mineralstoffe gelangen schneller und effektiver in die Zellen.
  • Du kannst größere Mengen an Obst, Gemüse und Kräutern verzehren.
  • Deine Nährstoffdepots werden schnell aufgefüllt.
  • Alle Teile einer Pflanze, auch Schalen und Kerne, können mit verarbeitet werden und die darin enthaltenen Inhaltsstoffe, die ebenfalls gesund sind, können aufgenommen werden.

Du solltest nicht den Fehler machen und fertige Säfte kaufen. Das mag zwar einfach und bequem sein, bringt dir aber nicht den gewünschten Effekt. Abgepackte Säfte aus dem Supermarkt liefern dir kaum einen Mehrwert. Sie müssen haltbar gemacht werden, um länger in den Regalen zu überleben. Das erfolgt entweder über Konservierungsstoffe oder über ein Verfahren, dass man Pasteurisierung nennt. Bei der Pasteurisierung werden die Säfte über 62°C erhitzt, um sie haltbar zu machen. Erinnere dich: Durch Erhitzen werden alle wichtigen lebendigen Enzyme „platt gemacht“. Viele Säfte enthalten zudem zugesetzten Zucker, Farb- und Aromastoffe. Lass daher die Finger davon! Werde kreativ und fange an, deine eigenen Lieblingsmischungen herzustellen. Du brauchst keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Denn gesund plus gesund ergibt gesund und bedeutet für deine Mastzellen: Hier kommt das volle Repertoire an Mastzellstabilisierung!

Smoothies

Zusätzlich zu meinem täglichen Glas grünen Saft, mixe ich mir gerne grüne Smoothies. Denn ist dein Darm bereits an größere Mengen Ballaststoffe gewöhnt, kann du die Vorteile von Smoothies für deine Mastzellgesundheit gut nutzen. Smoothies sind kinderleicht und mit wenig Aufwand herzustellen: alles Lieblingsgemüse ab in den Mixer, etwas Wasser, Aloe-Vera-Saft oder Kokoswasser hinzu – fertig ist ein köstliches, nahrhaftes Getränk. Der Vorteil von Smoothies ist, dass er alle wichtigen Ballaststoffe erhält, die dein jeweiliges Gemüse oder Obst zu bieten hat. Die festen Fasern werden durch den Mixvorgang aufgebrochen, sodass sie für deinen Darm leichter verdaulich werden. Mit einem Smoothie nimmst du rohes und damit enzymreiches Gemüse zu dir und erleichterst deinem Darm gleichzeitig die Verdauungsarbeit. Smoothies sind sättigend, gleichen durch den hohen Ballaststoffgehalt den Blutzucker aus, liefern dir und deinen Darmbakterien viel Energie, regen deine Verdauung an und binden jede Menge Giftstoffe. Du kannst auch fettreiche Pflanzen wie Avocado hinzugeben oder deinen Smoothie mit etwas gutem Öl wie Leinöl und mit Kernen und Samen (Chiasamen oder Leinsamen beispielsweise) als Topping servieren.

Die Vorteile von Smoothies:

  • Die Ballaststoffe unterstützen die Darmperistaltik, verkürzen die Transitzeit und regulieren das Stuhlvolumen.
  • Die Faserstoffe sind wertvolles Futter für deine guten Darmbakterien.
  • Die Ballaststoffe sorgen für eine langsamere Aufnahme von Zucker und regulieren damit deinen Blutzuckerspiegel.
  • Deinem Darm wird der erste Verdauungsvorgang erleichtert: das Aufbrechen der faserigen Außenhülle des Gemüses.
  • Smoothies halten länger satt.
  • Die Herstellung von Smoothies ist etwas zeitsparender als die Herstellung von Saft: alles ab in den Mixer, mixen, ins Glas schütten, Behälter spülen, fertig!

Ich integriere sowohl Säfte als auch Smoothies in meinen täglichen Speiseplan. Morgens gönne ich mir einen Saft, um meinen Darm nicht unnötig zu belasten. So versorge ich mich schnell mit vielen Nährstoffen und mit viel Flüssigkeit. Mittags, wenn auch die Verdauungsleistung des Darms am höchsten ist, mixe ich mir gern einen grünen Smoothie. Probiere aus, welche Variante für dich am besten funktioniert. Ich liebe beide Varianten und sie sind echte Medizin für mich. Seit ich Säfte und Smoothies in meine Ernährung einbezogen habe, haben sich meine Mastzellgesundheit und auch mein Energielevel stetig verbessert. Ich kann dir daher nur empfehlen: Entsafte, mixe und trinke grüne Powersäfte. Sie werden auch deine Gesundheit auf ein neues Level heben!

Viel Erfolg und ruhige Mastzellen!

Eure Nina