
Mastzellhack #2 – Zuckerabstinenz
13 März 2023#wasNinaChenhilft
In diesem Gastbeitrag geht unsere liebe Nina Chen wieder auf einen ihrer „Mastzellhacks“ ein: Zuckerabstinenz
Wir alle mögen Zucker. Die Lust auf Zucker ist uns angeboren. Schon als Babys sind wir auf „süß“ programmiert, denn Muttermilch schmeckt süßlich. Ein süßer Geschmack bedeutete für unsere Vorfahren: Früchte – und damit Vitamin- und Mineralstoffbomben. Diese gab es aber nicht das ganze Jahr über zu finden. Ergo gab es ein natürlich begrenztes Süß-Angebot.
Heute ist Zucker allgegenwärtig: Beim Frühstück in Form von Marmelade, Schokoladenaufstrich, als Snack in Form von Keksen, Riegeln, als Süß-Getränk und als Dessert. Im Supermarkt locken meterlange Regale an Süßwaren unser angeborenes Verlangen nach Süßem. Du kannst dich dem Zucker-Monster wirklich nur schwer entziehen. Süß ist allgegenwärtig!
Aber du bist schlau und obendrein süß genug. Du musst nicht in die Falle der Verführung tappen, denn dein kluger Körper weiß genau, was er braucht. Halte dich fern von allem Gift in Form von entzündungsförderndem Zucker.
Denn: Zucker als eines der entzündungsförderndsten Lebensmittel. Gerade wir Mastzell-Betroffenen sollten daher Zucker vermeiden, um unser Entzündungs-Konto nicht noch weiter aufzufüllen!
> Zu viel Zucker klaut deinem Körper wichtige Mineralien und behindert damit deine natürlichen Entgiftungsprozesse.
> Zucker zählt zu den säurebildenden Nahrungsmitteln und lässt damit den pH-Wert in den Keller sausen.
> Die „schlechten“ Darmbakterien in deinem Darm hingegen lieben Zucker. Sie sind ganz verrückt danach, vermehren sich fleißig und stören damit die wichtige Balance zwischen den verschiedenen Bakterien-Familien.
> Du störst deine Verdauung, die Aufnahme von Nährstoffen, und die Produktion wichtiger Nährstoffe. Pilze wie Candida werden durch hohen Zuckerkonsum gefördert. Zucker fördert Karies, hat ungünstigen Einfluss auf deine Bauchspeicheldrüse, begünstigt Diabetes, und kann sogar das Krebswachstum beschleunigen.
> Zucker schädigt die Leber: Zu viel Zucker wird in der Leber als Glykogen zwischengespeichert. Diese Vorräte nutzt unser Körper, um sie bei Bedarf wie Sport, zwischen den Mahlzeiten oder in der Nacht zu verbrauchen. Der Glykogenspeicher der Leber hat aber nur eine begrenzte Speicherkapazität. Ist der Speicher durch übermäßigen Zuckerkonsum voll, wandelt die Leber die überschüssigen Zuckervorräte in Fettsäuren um. Diese werden über unseren Blutkreislauf dann in deinen Geweben abgelagert: Fettpolster entstehen. Diese Fettpolster, vor allem um unseren Bauch herum, sind viel gefährlicher als das Fett anderer Körperregionen. Die Fettzellen rund um unseren Bauch schütten besonders viele schädliche Hormone aus, die als Botenstoffe den Stoffwechsel beeinflussen und zahlreiche Reaktionen im Körper auslösen. Die „Bauchfett-Botenstoffe“ fördern wiederum Entzündungen im gesamten Körper und steigern das Risiko für Arteriosklerose, Diabetes, hormonelle Erkrankungen und sogar Krebs.
Fazit: Eine vorwiegend zuckerhaltige, säurelastige Ernährung begünstigt alle Zivilisationskrankheiten wie Knochen- und Gelenkprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Darmstörungen, Autoimmunerkrankungen.
Ich weiß, wie schwer dir Zucker-Abstinenz anfangs fallen kann und es ist nicht leicht, durchzuhalten, da dich an jeder Ecke das Zucker-Monster anlacht. Überall lauern versteckte und offensichtliche Zucker. Daten aus Verzehrstudien zeigen, dass die Zufuhr freier Zucker in Deutschland insbesondere bei jungen Menschen deutlich über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der WHO von 10% liegen. Der größte Anteil an freien Zuckern stammt aus Süßwaren und Backwaren, zuckerhaltigen Getränken und Fruchtsäften. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass selbst ein täglicher Konsum von 10% viel zu viel für deine Mastzellen ist. Ich lasse daher seit sechs Jahren konsequent jede Form von Haushaltszucker, künstlichen Süßungsmittel und Zuckeraustauschstoffen weg.
Manchmal ist es schwer, Zucker zu entdecken, denn er tarnt sich gerne unter anderen Namen.
Zuckertarnnamen:
Saccharose, Dextrose, Raffinose, Glucose, Maltose, Traubenzucker, Laktose, Glukosesirup, Glukose-Fruktose-Sirup oder Stärkesirup, Karamellsirup, Maltose oder Malzextrakt/Gerstenmalzextrakt, Fruktose-Sirup, Fruchtsaftkonzentrat, Invertzucker, brauner Zucker, Rohrzucker, Ahornsirup, Melasse Rohzucker,
Es ist daher sehr sinnvoll, Etiketten lesen zu lernen. Aber unter welchem Namen und unter welcher Form auch immer: Zucker bleibt Zucker. Künstliche Süßungsmittel sind unter den verschiedenen Zuckerformen jedoch die aller schlimmste Variante. Denn sie sind nicht nur stark entzündlich, schwächen deine Darmbarriere und deine guten Darmbakterien, sondern erhöhen auch erheblich das Krebsrisiko.
Kohlenhydrate
Wenn du an süß denkst, türmen sich vor deinen Augen Würfelzucker, Donuts, Kekse und Kuchen. Doch auch Brot, Nudeln & Co. bestehen letztendlich aus Zucker. Diese Kohlenhydrate sind wichtige Nährstofflieferanten. Sie bestehen aus Stärke- und Zuckeranteilen. Grundsätzlich werden die Kohlenhydrate in zwei Kategorien eingeteilt: in kurzkettige/einfache (die schlechten) und in langkettigen/komplexe (die guten) Kohlenhydrate.
Für deinen Körper gibt es kaum einen Unterschied zwischen einem Stück Würfelzucker und einer Scheibe Weißbrot, wohl aber zwischen einem Stück Würfelzucker und Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchten. Der Unterschied liegt in den unterschiedlich langen Kohlenhydratketten.
Langkettige bzw.- komplexe Kohlenhydrate haben nur Vorteile: Sie werden langsamer verdaut. Deshalb erfolgt kein sprunghafter Anstieg deines Blutzuckers und auch kein rasanter Fall, sondern dein Energielevel bleibt ausgeglichen. Sie gehören zu den Ballaststoffen und sind damit wertvolles Futter für deine guten Darmbakterien. Sie liefern dir nicht nur Energie, sondern auch wertvolle Vitamine, Mineralien und Proteine. Und: unsere Mastzellen lieben einen stabilen Blutzucker!
Langkettige Kohlenhydrate sind daher die beste Wahl für dich!
Lebensmittel mit langkettigen Kohlenhydraten:
- Vollkornprodukte
- Kartoffeln
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- Gemüse
Kurzkettige Kohlenhydrate hingegen führen zu einem rasanten Anstieg des Blutzuckers und zu einem raschen Absturz deines Energielevels. Lass daher alle Zucker-Monster links liegen. Winke ihnen zu und laufe eine Abteilung weiter, in die Gemüse-Abteilung.
Lebensmittel mit kurzkettigen Kohlenhydraten:
- Obst (vor allem Fruktose)
- Milchprodukte (Laktose)
- Haushalts-, Rohr-, Rübenzucker
- viele Backwaren und Müslis
- Süßigkeiten, süße Getränke
Viel Erfolg und ruhige Mastzellen!
Eure Nina